jungs & mädchen

Startseite » Aufklärung » Wie kann man Männlichkeit definieren?

Wie kann man Männlichkeit definieren?

Für fundamentalistische Maskulisten ist die Wiederentdeckung der Männlichkeit ein notorisches Problem und sicher hat Christoph Kucklick in einem Buch Das unmoralische Geschlecht Bahnbrechendes geleistet. Doch leider läßt sein Buch offen, wie man Männlichkeit unabhängig von Weiblichkeit definieren kann und in der maskulistischen bloggerszene habe ich persönlich noch keine frischen Ideen dazu gefunden. Um das Problem zu lösen, leiten wir in diesem post Adäquatheitsbedingungen für eine solche Lösung her: Ich kann keine Llösung für ein Problem finden, wenn ich nicht weiß, welche Eigenschaften diese Lösung haben muß.

Übersicht:


quality: good

I. Einleitung

Es ist geradezu eine Binsenweisheit, daß uns Akteure als Personen in dem Maße verständlich werden, als wir uns ihr intentionales Verhalten erklären können. Gelegentlich jedoch übersteigt die Handlungsmacht eines Akteurs und seine Intentionen, uns die Welt, in der er lebt, auf unnachahmliche Weise darzustellen, unsere Fähigkeit, mittels Handlungserklärungen ein ausreichend plastisches Porträt seiner Person zu entwerfen:

  • (1) Als der Perserkönig Kambysis den ägyptischen Gottkönig Psammenit nach langem und grausamem Eroberungskrieg besiegt und gefangen genommen hatte, ließ er ihm bei seinem Triumphzug dessen Tochter als Magd und dessen Sohn als zur Hinrichtung Bestimmten vorführen, um den König Psammenit zu demütigen. Psammenit sah dies, blieb jedoch ungerührt. Als Psammenit aber unter den Gefangenen seinen alten, verarmten Diener erkannte, da schlug er mit Fäusten an seinen Kopf und trauerte.

In (1) ist weder offensichtlich, was Psammenit bewegte, noch inwiefern er sich uns in seinem Verhalten zu erkennen gegeben hat und die Versuchung ist groß, entweder zu bestreiten, daß das Beispiel sinnvoll ist, oder zu erklären, daß Psammenit in einem psychologischen Sinne nicht mehr Herr seiner selbst war. Wir halten beide Optionen für verfehlt und erklären in diesem post, warum das so ist.

II. What is it Like to be a Person?

Es gibt verschiedene Strategien, Personen von ihren Handlungen ausgehend zu charakterisieren und auf den ersten Blick ist nicht offensichtlich, inwiefern sie sich auf Fragen der personalen Autonomie zurückführen können lassen sollten. Orientieren wir uns an (1), dann wird in diesem Beispiel auf einen Begriff der Person im Sinne eines dramatischen Zentrums sozialer Zusammenhänge angespielt, der hier in verschiedene, nicht-trennscharfe und gewissermaßen regionale Konzepte zerfällt. Diese regionalen Konzepte bilden eine unvollständige Liste verwirbelter Unterströmungen, die denjenigen Entwurf, den wir von unserer eigenen Person machen, insofern unsere Handlungserklärungen in essentieller Weise von diesen Konzepten Gebrauch machen, dominieren.

Charaktere: Betrachtet man Personen als Charaktere, so entscheidet man sich, sie z.B. mit Hilfe von Temperamenten lediglich zu schildern, statt zu analysieren und diese Schilderung muß in keinem Sinne homogen sein, damit die Person als Charakter Glaubwürdigkeit beanspruchen kann.

  • a) Schilderungen von Personen als Charaktere haben etwas Genealogisches und sie verbreiten den Dunst der Vorbestimmung wie attische Olivenhaine ihren harzigen Geruch in der Mittagshitze. Charaktere sind plastisch und berechenbar, nie verdeckt und verschlungen. Sie verkörpern ihre Kräfte und Anlagen im besten Sinne und werden in Geschichten eher tragisch geprüft als entwickelt oder revidiert. Es macht auch kein Sinn zu sagen, daß die innere Stimme des Charakters spricht, während sich der Träger des Charakters verweigert.
  • b) Entsprechend liegt die Stärke eines Charakters in seiner Unverfälschtheit, seiner Unkorrumpierbarkeit und einer gegenüber äußeren Ereignissen stoischen Entschlossenheit, das gleichsam in die Wiege gelegte Schicksal in den Verästelungen des von dem für den gegebenen Charakter bestmöglichen Weg abweichenden Lebensweges durch wiederkehrende, blinde Gewohnheiten zu erfüllen. Schuld und Verantwortung sind hier ebensowenig ein Thema wie eine moralische Erörterung der Entäußerungen von Charakteren.
  • c) Folglich sind Charaktere darauf beschränkt, entweder zu scheitern, wenn sie sich in Zeiten so ungünstiger Umstände vollziehen müssen, daß ihre Tugenden nicht zum Tragen kommen können: Sie werden ruhelos und ungenutzt vor sich hindämmern. Oder sie erfüllen sich – manchmal sogar in grandioser Form: Ein tapferer Charakter wird in Zeiten z.B. des Bürgerkrieges großen Wirkungsraum und Macht zur Handlung haben.

Zwar sind Konflikte als offen widerstreitende Kräfte innerhalb von Charakteren normal, aber Identitätskrisen machen bei ihnen keinen Sinn, weil Charaktere der Sorge enthoben sind, sich selbst aufgrund von variablen Gründen zu immer neuen Entscheidungen durchringen zu müssen. Infolgedessen sind Charaktere brachiale Simplifizierungen, die geschaffen werden, gewisse Eigenschaften von Personen durch- zuspielen und zu illustrieren. Herakles oder Prometheus sind Charaktere, Franz Biberkopf in Döblins Berlin Alexanderplatz hingegen nicht.

Figuren: Betrachtet man Personen als Figuren, so entscheidet man sich, sie im Kern als Protagoisten einer mehr oder weniger nachahmungswürdigen Lebensweise aufgrund einer Folge von prinzipiengeleiteten Entscheidungen aufzufassen, die über das exemplifizierte Prinzip hinaus keine Erörterung einer individuellen Begründung zulassen.

  • a) Figuren sind anders als Charaktere nicht Verkörperungen einzelner Merkmale, sondern  – mitunter selbstgewählte – Galionsfiguren einer Realitätsauffassung: Sie sind Helden, Betrüger, Boten, Pilger, Verführer, Vertraute, Verbrecher, Revolutionäre, Liebhaber oder um-die-Ecken-Schleicher und weil das so ist, bestimmt die Identität der Figur die Bedeutung der Geschehnisse und die Ordnung der Erfahrungen ihres Trägers in einer sonst nicht transparenten Wirklichkeit.
  • b) Ganz analog zu Charakteren stellt sich bei Figuren die Frage nach einem freien Willen gar nicht erst. In beiden Fällen geht es um etwas ganz anderes als die Qualen der rationalen Wahl: Bei Figuren geht es um Exemplifizierung, nicht aber um die Verteilung von Verantwortung oder die moralische Beurteilung in Betrachtung individueller Beschränkungen und Fähigkeiten. Es gibt hier keinen übertragenen Sinn einer Ohnmacht von Figuren, so wie es ihn bei Personen gibt, die von Fall zu Fall versagen können, die zwischen Pflichten zerrieben werden und sich mehr oder weniger klug aus der Affäre ziehen können. All das ist für die Exemplifizierung einer Lebensweise vollkommen gleichgültig.
  • c) Folglich macht die Rede von unverfälschten oder tragischen Figuren im Gegensatz zum Charakter wenig Sinn, denn zum einen bildet eine Figur die Realität weder ab noch teilt sie sie mit, weil sie selbst die Realität in ihrer spezifischen Bedeutung erst erschafft, und zum anderen sind lediglich die Erfahrungen des Trägers der Figur tragisch, nicht aber das exemplifizierte Ordnungsprinzip selbst.

Charaktere werden lediglich vollzogen und haben anders als schicksalhaft selbstgewählte Figuren keinen Platz in der Reflexion einer Person über sich selbst und über ihre Entscheidungen. Paulus, Don Juan oder Cyrano de Bergerac z.B. sind Figuren, nicht aber Shakespeares Henry V oder Thomas Buddenbrook.

Persönlichkeiten: Die Stellung einer Person in der Gesellschaft kann auch über ihre Rechte und z.B. in aristokratischen Gesellschaften zusätzlich über ihr Eigentum bestimmt werden. Rechte werden dann aufgrund der Macht der Person zugestanden, nicht aber aufgrund ihrer Fähigkeiten und der gesellschaftliche Ruf einer Person kanneine Rolle für die Größe dieser Macht spielen. Wir sprechen dann von Persönlichkeiten.

Gesellschaften von Persönlichkeiten hingegen werden gebildet, um Gestaltungsrechte der einzelnen Gesellschaftsmitglieder zum einen zu schützen und zum Anderen zu gewährleisten. Als Persönlichkeiten werden Personen aus einer ökonomischen und politischen Perspektive beleuchtet.

  • a) Persönlichkeiten beschränken sich nicht auf Figuren oder Charaktere, sondern sie sind voll entwickelte Personen, die als neues feature des Personseins sich selbst entfremdet sein können, indem sie ökonomische und politische Entscheidungen in ihrer Funktion als Persönlichkeit fällen können, die unvereinbar sind, mit den bisherigen Leitprinzipien personaler Entscheidungen: Nur Persönlichkeiten, nicht aber Personen können als Gesamtkonzept verlogen sein, indem ihre gesellschaftliche Praxis und ihre ideologische Verpflichtung auseinanderfallen.
  • b) Persönlichkeiten besitzen einen Sinn für Schicklichkeit oder für Dünkel, für Unverfrohrenheit und Impertinenz gemessen an ihrer gesellschaftlichen Stellung. Solche gesellschaftlichen Stellungen müssen nicht ökonomisch sein, wie wir dies aus kapitalisierten Gesellschaften gut kennen: So gibt es z.B. die noble Gesinnung, die man von einem römischen Patrizier erwartet, oder die Fairniß und Zurückhaltung, die einem englischen gentleman abverlangt wird als Kriterien für die Zuerkennung einer gesellschaftlichen Stellung.
  • c) Gesellschaften, die Personen als Persönlichkeiten anzusehen gelernt haben, leiden fast immer an dem inneren Konflikt zwischen der Forderung nach Chancengleichheit bzgl. an sich gleicher Personen, die dasselbe Recht haben, das Beste aus sich zu machen, und der bereits realisierten hierarchischen und oft stark polarisierten Gesellschaftsordnung infolge der Verteilung von persönlichen Gestaltungsrechten nach Maßgabe individueller Macht i.S. vor- gegebener Rollen in der Gesellschaft.

Und nichts hindert eine Gesellschaft daran, ein und derselben Person zwei inkompatible Persönlichkeiten zur selben Zeit oder nacheinander anzubieten oder gar von ihr zu verlangen. So war z.B. der Gewerkschaftsführer Jimmy Hoffer eine Persönlichkeit, Goethes Werther hingegen nicht.

Individuen: Personen können sich selbst als Besitzer von Eigenschaften betrachten, Eigenschaften, die hier als diachronische Kontinua gedeutet werden. Die dadurch realisierte Kontinuität der Person wird durch das Gedächnis gewährleistet und daher beunruhigen uns solche Gedankenexperimente, in denen das Gedächnis geändert, unterbrochen oder auf ein anderes Lebewesen übertragen wird. Das Gewissen einer Person infolge einer Selbstverpflichtung würde ohne eine solche im Gedächnis abgelegte Kontinuität vollkommen ins Leere laufen. Damit ist keine internalisierte, moralische Instanz gemeint, sondern das Wissen, sich explizit oder durch eigenes Tun verpflichtet zu haben – entweder sich selbst oder anderen Personen gegenüber. Es ist das Gewissen durch Selbstverpflichtung, daß wir als konstitutiv ansehen für die Betrachtung einer Person als Individuum.

  • a) Ein Individuum kann sich anders als Personen oder Figuren gegen eine korrupte Gemeinschaft verlogener Persönlichkeiten auflehnen und beansprucht folglich einen vor jeder Gesellschaft geschützten Handlungs- und Entscheidungsfreiraum, um sich vor Denaturierung zu schützen. Vermutlich ist diese Abgrenzung die Quelle der mit Individualität gekoppelten Vorstellung von und Forderung an Personen als psychologische Unikate mit originärer Weltanschauung – etwas, was dem Konzept der Persönlichkeit noch fremd ist.
  • b) Folglich sind Individuen nicht Personen mit Rechten, verliehen durch die Gesellschaft, sondern Personen in einer Gesellschaft, die bestimmte Rechte von der Gesellschaft aufgrund ihres Eingebettetseins fordern. Denn das Individuum kann nicht umhin, sich gelegentlich durch sein Handeln selbst zu verpflichten. Individuen sind daher Zentren der Integrität, nicht nur der Verantwortung. Sie beanspruchen unveräußerliche Rechte und sie sind zu dem berechtigt, was ihnen aufgrund ihrer Zwangslage in einer Gesellschaft geschuldet wird. Entsprechend empfinden wir Individuen, die sich auf Verpflichtungen aufgrund ihres gesellschaftlichen Standes berufen, als aufgeblasen.
  • c) Gesellschaften von Persönlichkeiten werden gebildet, um die Gestaltungsrechte der Gesellschaftsmitglieder zu schützen und zu gewährleisten. Gesellschaften von Individuen aber werden gebildet, um die Entwicklungsrechte autonomer Personer zu schützen.

Folglich gerieren sich Individuen als Pioniere ihrer eigenen Verfaßtheit in Abgrenzung gegen ihre Überwucherung durch die Gemeinschaft sowie als Beschwörer ihrer eigenen Subjektivität mit unverwechselbarer Weltanschauung als Teil einer Universalgeschichte. Die Helden von Sartre z.B. und viele Romanfiguren von Max Frisch sind Individuen, nicht aber Martin Luther King oder Thomas Müntzer.

Diese regionalen Konzepte sind natürlich Extreme und Idealisierungen. Zudem müssen sie nicht unbedingt nur in Handlungen innerhalb von sozialen Zusammenhängen vorkommen, sondern können ihre Wirkung auch in Selbstreflexionen entfalten. Sicher scheint jedoch, daß sie in der Belletristik unverholen, wenn auch selten in Reinform, sondern als Mischformen und relativ zügellos von den Autoren benutzt werden.

  • (2) Und die Porträts, die dadurch möglich werden, sind alles andere als schlicht: Proust und Kafka z.B. haben uns vorgemacht, wie filigran Personen als Charaktere und figuren ausgearbeitet werden können.

Alle bisherigen regionalen Konzepte setzen die diachronische Identität des dramatischen Zentrums der Entscheidungen voraus, eine psychologische Kontinuität in der Zeit, die nicht notwendigerweise die Identitätsrelation ist. Und die bisher diskutierten regionalen Konzepte der Person unterscheiden sich danach, wie diese Identität ausbuchstabiert wird. Doch diachronische Identität verlangt Identitätskriterien für Personen in jeder vorgegebenen Handlungssituation und genau das hat drei entscheidende Konsequenzen:

  • (3) Wir verstehen Personen nur insoweit, als wir sie als Akteure intentionalen Verhaltens ansehen, daß wir uns in der Handlungssituation erklären können. Oft bekommen wir den umgekehrten Zugang vor die Nase gesetzt: Es wird behauptet, daß man wisse, was getan wurde, weil man die Person kenne. Doch das ist falsch.
  • (4) Bei 1. setzen wir die These der Willensfreiheit, um die in den Neurowissenschaften gelegentlich gerungen wird, unhinterfragt voraus: Unsere praktizierte Alltagspsychologie ist mit der Determinismusthese, nach der es keinen freien Willen gibt, da neurophysiologisch festgelegt sei, was wir tun werden, inkompatibel.
  • (5) Psychologische Kontinutität in verschiedenen Handlungssituationen kann man zum Beispiel realisieren, indem man Akteure betrachtet, die unter äußeren Zwangsbedingungen handeln. Letzteres legt beschränkt Personen natürlich nicht darauf, mit ihren Handlungen Zwecke zu verfolgen.

Persönlichkeiten und Individuen, wie wir sie bisher geschildert haben, entstehen unmittelbar aus solchen Beispielen des Handelns unter äußeren Zwangsbedingungen, die durch die Forderungen und Angebote der Mitmenschen erzeugt werden. Personen als Figuren und Charaktere hingegen realisieren – im übertragenen Sinne gesprochen – das inverse Bild: Sie handeln nicht, indem sie je nach dem Umständen adaptiv festlegen, welche Entscheidung ihnen am ehesten gemäß ist, sondern sie trachten danach, von außen induzierten Handlungsmotivationen zu widerstehen. Die Pointe einiger der bisherigen regionalen Konzepte liegt somit darin, daß sich im intentionalen Verhalten der Akteure zeigt, wie ihre eigene Entscheidung zustandekommt, eine Entscheidung, die nicht unbedingt in irgendeinem Sinne optimal sein muß, so daß auch jede andere Person sie mit dem gleichen Grund hätte fällen können. Die Herkunft der eigenen Entscheidung ist im Fall der Charaktere und der Figuren recht schematisch: Den einen wird es in die Wiege gelegt und die anderen folgen dem immer gleichen Kanon von Prinzipien.

Doch das muß nicht so sein und es stellt sich die Frage, was passiert, wenn man Kriterien für das Auffinden der eigenen Entscheidung formulieren will, die nur von der sich ständig fortschreibenden, eigenen Geschichte und damit von einer ganz neuen und variablen Größe abhängen. Am Grund unserer anfänglichen Binsenweisheit vom Verständnis von Personen aus ihren Handliungen heraus, liegt daher eine, aus unserem psychologischen Alltagverständnis mit den Mitteln der analytischen Philosophie zu rekonstruierende Theorie davon, was heißt, die eigene Entscheidung zu fällen, ohne von außen beeinflußt, beschränkt oder getrieben zu sein.

  • Es gibt eine weitere, sehr moderne und kluge Theorie der Person von Daniel Hutto, der einen narrativen Ansatz der Person vorschlägt: Seiner Ansicht nach kann das Verständnis von Personen nicht aus den Geschichten, die sie durch ihre Entscheidungen realisieren, herausgelöst werden, ohne dieses Verständnis zu verlieren. Das Potential dieser Theorie geht offenbar weit über die bisherigen Ansätze hinaus. Details konnten wir diesen post leider noch nicht berücksichtigen.

III. Das strukturelle Modell personaler Autonomie

Was kann man über Personen wissen? Sind alle Menschen Personen und welchen Preis müssen sie bezahlen, wenn sie eine andere Person sein wollen? Was können wir von Menschen sagen, die wir als Personen charakterisieren?

Personen sind zu allererst reflektierte Wesen: Sie haben nicht nur Wünsche und Meinungen, gemäß derer sie die Welt verändern derart, daß sie sich die Regeln ihres Handelns selbst vorgeben, sie haben auch ein Verhältnis zu diesen Wünschen und Meinungen: Sie erinnern sich an ihre früheren Meinungen und Handlungsgründe, korrigieren sie und entwickeln sie weiter mit Hilfe von Meinungen, die sie über ihre eigenen Meinungen haben und ein Verlust der Kontrolle über z.B. unsere Wünsche könnte ein Hindernis sein für personale Autonomie, insofern die Kontrolle über die Handlungen nicht auf legitime Weise zustandekommt.

  • (6) Wir betrachten dementsprechend Akteure als rational, die, weil sie wissen, was sie denken oder wünschen, sich relativ hierzu mehr oder weniger schlüssig verhalten, so daß das Wissen von den eigenen mentalen Zuständen als notwendige Bedingung der Rationalität sowie der Autonomie der Akteure auftritt. Denn ein erwachsener, geistig gesunder Mensch, der hierzu in keiner Weise in der Lage ist, d.h. auch seine eigenen Wünsche und Meinungen in keiner Weise für angemessen oder wahr hält, ist schwer vorstellbar.

Über Personen gibt es sicher wesentlich mehr zu sagen, als daß sie Autonomie aufweisen, wie z.B. Einzelheiten über die epistemische Perspektive der ersten Person oder daß sie Einstellungen gegenüber ihren Wünschen und Meinungen haben, was ihr Verhalten natürlich auch beeinflußt. Doch Autonomie ist eine sehr wesentliche Eigenschaft von Personen:

  • (7) Säuglinge sind nur sehr begrenzt autonom und das ist der Grund, aus dem wir sie nur eingeschränkt als Personen betrachten, so daß Autonomie eine notwendige Bedingung für Personalität ist.

Dieses Beispiel ist auch ein erster Hinweis darauf, daß personale Autonomie ein metrischer Begriff ist, für den Freiheit und Rationalität lediglich notwendige Bedingungen sind. Der Freiheitsbegriff spielt überhaupt eine überraschend geringe Rolle beim Verständnis von Personen.

Gelegentlich wird behauptet, daß wir frei seien genau dann, wenn wir tun könnten, was wir wollen. Auf der einen Seite sind sicherlich solche Personen unfrei, die eingesperrt oder gefesselt sind, insofern sie nicht tun können, was sie wollen: Aber Handlungsfreiheit ist nicht alles. Drogensüchtige etwa können tun, was sie wollen, aber sie sind in ihren Handlungen nicht ohne weiteres frei, eben weil sie süchtig sind. Daher machen wir sie nicht voll verantwortlich, denn es scheint, als führe in einem übertragenen Sinne der Wille ein Eigenleben: Der Drogensüchtige selbst fühlt sich fremdbestimmt. Sein Verhalten wird durch Wünsche bestimmt, von denen er gar nicht will, dass sie sich durchsetzen.

  • (8) Über Willensfreiheit kann man folglich nur bei solchen Wesen reden, die nicht nur Wünsche haben, sondern auch wissen, dass sie diese Wünsche haben, und die darüber hinaus auch wollen können, dass ihr Handeln eher durch diesen als durch irgendeinen anderen Wunsch gesteuert wird.

Eben das bezeichnet man als strukturelles Modell der Autonomie: Personen sind autonom, wenn sie Meinungen über ihre Meinungen haben sowie Wünsche über ihre Wünsche und letztere gewissen Bedingungen genügen. In einem post über personale Autonomie würden wir diese Bedingungen diskutieren. In einem post über das Verständnis von Personen sind sie zweitrangig.

Auf der anderen Seite können uns nicht vorstellen, wie es wäre, in einer Gemeinschaft zu leben, in der es keine Verantwortlichkeit gäbe. Tatsächlich verteilen wir sie nach den folgenden Kriterien:

  • i) Es muß der Fall sein, daß ich, wenn ich mich entsprechend entschieden hätte, auch anders hätte handeln können.
  • ii) Ich muß der Urheber der Entscheidung sein.
  • iii) Meine Entscheidung darf keinem Zwang unterliegen.

Wir wollen die dritte Bedingung genauer untersuchen. Wir wissen, daß Menschen nicht einfach durch das getrieben werden, was sie als das bedrückendste Unbehagen empfinden:

  • (9) Nicht einmal ein Esel, der gleich weit entfernt steht von zwei gleichgroßen Heuhaufen, würde verhungern.

Personen haben vielmehr die Fähigkeit, vor der Umsetzung ihrer Entschlüsse noch einmal innezuhalten und zu überlegen, was sie in der gegebenen Situation tun sollten, was z.B. moralisch gesehen das Richtige wäre oder was ihrem wohlverstandenen Eigeninteresse am meisten oder am wahrscheinlichsten dienen würde. Insofern wir in diesem Sinne immer das tun, was uns aufgrund unserer Überlegungen als das Richtige erscheint, so erleiden wir keine Beschränkung unserer Freiheit.

  • (10) Denn nur ein Narr kann sich wünschen, das tun zu können, was er für falsch hält.

Eine Entscheidung ist folglich dann frei, wenn sie auf dem Ergebnis eines Abwägungsprozesses von Gründen beruht. Oder etwas schwächer: Eine Entscheidung ist frei genau dann, wenn sie auf einem Prozess beruht, der für Gründe zugänglich ist, in dessen Verlauf Gründe eine entscheidende Rolle spielen können. Und daß Gründe für unsere Entscheidungen eine Rolle spielen liegt auf der Hand: Nicht umsonst führen wir seit Jahrhunderten mehr oder weniger erfolgreich Gespräche mit Freunden, damit sie infolge der geleisteten Aufklärung die richtige Entscheidung fällen.

  • (11) Dem Drogensüchtigen fehlt die Fähigkeit, so zu entscheiden, wie es aufgrund seiner eigenen Überlegungen richtig wäre. Er hat vielleicht noch die Fähigkeit, zu überlegen und einzusehen, dass das, was er tut, ihm selbst schaden wird und dass es möglicherweise sogar unmoralisch ist. Doch auf seine Entscheidungen hat das keinen Einfluss. Sie werden durch Umstände determiniert, die durch solche Überlegungen nicht beeinflusst werden können: Er ist süchtig.

Generell scheint es also nicht unvernünftig zu sagen: Unsere Entscheidungen sind genau dann frei, wenn sie auf Prozessen beruhen, die durch rationale Argumente und Überlegungen beeinflusst werden können. In diesem Sinne könnte man auch sagen, daß der Drogensüchtige einen schwachen Willen hat. Die Folge ist, daß eine Freiheit des Willens insofern sie auf selbstgesetzte Gründe zurückgeht für die Charakterisierung von Personen unergiebig ist modulo des Inhalts dieser Gründe. Mit diesem Ergebnis wollen wir zusätzlich einige Sprachregelungen einführen:

  • (12) Wir wollen festlegen, zu sagen, daß die oben angedeutete Selbstreflexion von Personen sich ausdrückt in Selbstbeschreibungen, d.h. in Beschreibungen der eigenen gegenwärtigen, künftigen und vergangenen propositionalen Einstellungen sowie der präferierten Verhaltensweisen.

Der Kürze halber sprechen wir auch von Selbstwissen und wollen unter Wissen in diesem Zusammenhang und der Einfachheit halber lediglich verstehen, daß eine Person wahre und begründete Meinungen hat.

Die Frage, ob und inwiefern noch zusätzliche Bedingungen für propositionales Wissen von etwas erforderlich sind, können wir hier ohne Beschränkung der Allgemeinheit unserer Argumentation offen lassen.

Vorsichtshalber fixieren wir diese ersten Intuitionen als Zwischenergebnis in einer Definition der Person:

  • (13) Personen sind als autonome und sprachbegabte Wesen lokalisierte Zentren verantwortlicher, freiwilliger Handlungen, die innerhalb eines sozialen Kontexts als Subjekte von Rechten und Schuldzuschreibungen auftreten.

Aber diese Definition ist ziemlich nichtssagend in Bezug auf die Frage, wie sich Personen gewissermaßen als Autoren und dramatische Zentren ihrer eigenen Geschichte jeweils voneinander unterscheiden. Um sie zu beantworten, halten wir es für mehr oder weniger unvermeidlich, die folgenden Aspekte für die Charakterisierung von Personen ins Spiel zu bringen:

  • a) Nicht Personen sind autonom, sondern ihre Entscheidungen: In einigen Bereichen ihres Lebens geben sie sich selbst die Gründe oder Regeln ihres eigenen Verhaltens vor, in anderen nicht, ohne daß wir die Frage ihrer Autonomie deshalb rundweg ablehnen würden. Um die Autonomie ihrer Entscheidungen zu gewährleisten, müssen die Personen Selbstwissen, d.h. Wissen von ihren eigenen propositionalen Einstellungen wie z.B. ihren Meinungen, Wünschen, Hoffnungen oder Erwartungen haben. Man könnte hier auch von theoretischer Autonomie sprechen.
  • b) Personen haben eine Biographie: Die Biographie ist eine Folge autonomer Entscheidungen eines Akteurs. Personalität ist in diesem Sinne eine Funktion autonomer Entscheidungen, was als Kriterium für die Beurteilung der Entwicklungsstadien von Personen im Alltag ziemlich nützlich ist. Man könnte hier auch von praktischer Autonomie sprechen. Nicht-autonome Entscheidungen tragen zur Biographie nichts bei.

Autonomie sehen wir typischerweise in Gefahr, wenn wir Manipulationen ausgesetzt sind, doch überraschenderweise schreiben wir es uns selbst als erzieherische Leistung zu, wenn Kinder irgendwann zu autonomen Entscheidungen fähig sind. Dabei geht es uns weniger um Gefühle, Empfindungen, Emotionen oder Stimmungen, die im allgemeinen als passive, reaktive Gemütsbewegungen gelten, sondern um Entscheidungsgründe in Form der gehegten Überzeugungen sowie denjenigen Gemütsbewegungen, die nicht als passiv, sondern auf Dinge, Ereignisse und Sachverhalte gerichtet gelten.

IV. Values and Autonomy

Auf personale Autonomie kann man aber noch eine ganz andere Sichtweise haben: Autonomie kann als normatives Konzept und inhaltlich aufgeladene Eigenschaft von Personen angesehen und nicht als Eigenschaft von Entscheidungen, die inhaltsneutral auf einer Struktur von Wünschen beruht. Diese Alternative zu dem bisher geschilderten strukturellen Modell werden wir auch “das prozedurale Modell personaler Autonomie“ nennen.

  • i) Zu ihm gehört erstens die Vorstellung, daß eine Person aufgrund ihrer Autonomie anders behandelt wird, als eine nicht-autonome Person: Autonome Personen haben einen moralischen Status, besondere Rechte und eine besondere Würde.
  • ii) Moralisch gesehen ist es kontraintuitiv, da die moralischen Anforderungen an das Handeln von Personen nicht davon abhängen, wie der Adressat sie einschätzt. Die Diskussionen um den moralistischen Konsequentialismus haben das längst gezeigt.
  • iii) Darüberhinaus wird ein intrinsischer Wert der Autonomie veranschlagt, insofern er Bestandteil der Selbstachtung sei.

Man sieht hier, daß das prozedurale Modell personaler Autonomie eher versucht, die Psychologie des Autonomwerdens nachzuvollziehen, anstatt sich auf die begrifflichen Beziehungen zwischen Autonomie, Wünschen, Entscheidungen, Meinungen und Handlungsgründen zu konzentrieren. Ein metrischer Begiff der Autonomie, wie er von dem strukturellen Modell vorgeschlagen wird, kann die Psychologie des Autonomwerdens leicht abbilden, ohne die begrifflichen Zusammenhänge zu verschleiern.

  • iv) Darüberhinaus wird von dem prozeduralen Modell personaler Autonomie ein konstitutiver Zusammenhang zu anderen Werten gesehen: Autonomie wird als notwendige Bedingung von Selbstvertrauen und damit moralischer Verantwortungsübernahme angesehen.

Damit wird Autonomie zu einer Frage des Erfolges einer Person in einem sozialen Kontext und sie kann ihre Fähigkeit zu autonomen Entscheidungen folglich nicht unbedingt mehr in andere soziale Kontexte transferieren, was relativ seltsam ist.

Gleichzeitig bringen die Vertreter eines normativen Konzeptes von Autonomie fünf Standardeinwände gegen den epistemischen Begriff der Autonomie vor:

  • i) Dem Regreßeinwand zufolge stellt sich die Frage, was Wünsche zweiter Stufe die das Privileg verleiht, Wünsche erster Stufe als eigene auszuzeichnen, so daß Autonomie entsteht.
  • ii) Immerhin könnten auch auf manipulative Weise erzeugte Wünsche erster Stufe durch Übereinstimmung mit Wünschen zweiter Stufe in die Autonomie einfließen.
  • iii) Und drittens könnten auch Wünsche zweiter Stufe auf manipulative Weise entstanden sein und genau in dem Fall drot ein Regreß von Wünschen immer höherer Stufe.
  • iv) Ein strukturelles Modell der Autonomie kann der für Manipilationen anfälligen Erwerbsgeschichte von Wünschen nicht gerecht werden.
  • v) Autonomie unabhängig von sozialen Faktoren zu konzipieren, verlangt eine unrealistischer Situation des Lebens der Person wie in einer abgeschirmten Zitadelle.

Man kann meiner Ansicht nach zeigen, daß alle diese Einwände in sehr transparenter Weise ausgeräumt werden können. Allerdings müssen wir diese Arbeit auf spätere posts verschieben.

V. Maskulistische Theorie der Person

Beschäftigt man sich mit der Autonomie bei Personen, dann stellt sich nicht nur die Frage, wie Autonomie zu analysieren ist, sondern auch, ob sie eine Eigenschaft von Personen, von ihren Entscheidungen oder von ihren Handlungen ist. Im Hinblick auf diese Analyse steht nicht nur zur Debatte, ob ein strukturelles Modell der Anordnung der Entscheidungsgründe oder ein historisches Modell der Entstehung von Entscheidungsgründen für Autonomie adäquat ist, sondern auch die Konsequenzen dieses Modells für den Zusammenhang von Autonomie und Moral. Ein historisches und inhaltlich aufgeladenes Modell von Autonomie zu wählen, bedeutet, mittels des Schuldbegriffes Autonomie und Moral insofern aneinander zu koppeln, weil nur autonome Personen Adressaten der Moral sind. Persönliche Schuld wäre in diesem Fall der zentrale Begriff der ganzen Debatte und Autonomie ein normativer Begriff. Ein strukturelles Modell würde diese Kopplung verbieten.

  • Feministische Autoren wie Monika Betzlar neigen in der Regel zu einem prozeduralen Modell personaler Autonomie.

Hat man aber erst einmal personale Autonomie als strukturelles Konzept identifziert – ich bin optimistisch, daß das geht – und der Authentizität, d.h. der Selbstkommentierung von Entscheidungen eine epistemische Rolle bei der Rekonstruktion der Person aus den Erklärungen ihres intentionalen Verhaltens zugewiesen, dann wird der Blick frei auf die Tatsache, daß sich Akteure über ihre Biographie hinaus als Personen unterscheiden können – was der entscheidende Punkt an diesem post ist:

  • (14) Der fundamentalistische Maskulismus sieht hier den richtigen, systematischen Ort zur Einführung eines adäquaten Verständnisses von Männlichkeit: Erst nachdem wir gelernt haben, Personen als dramatische Zentren ihrer eigenen Geschichte verstehen, erkennen wir sie auch als Quellen von Geschichten. Im prozeduralen Autonmiekonzept vernichten Geschichten, in denen Personen nicht vollkommen frei von Einflußnahme sind hingegen das Verständnis von Personen. Personalität, soweit sie die Frage nach der eigenen Entscheidung übersteigt, ist bei strukturell verstandener Autonomie untrennbar mit dem Erzählen von Geschichten verwoben, in denen dargelegt wird, inwiefern die Entstehung von autonomen Entscheidungen mit Hilfe von selbstdefinierten Gründen aus Sicht des Handelnden in einem epistemischen Sinne rational war.

Mit anderen Worten: Wahre Männer schreiben ihre eigenen Geschichten und sie haben ihre eigenen Gründe, denn sie sehen die Welt mit ganz anderen Augen. Dieser Ansatz eignet sich prinzipiell natürlich auch zur Redefinition von Weiblichkeit, aber letzteres ist nicht mein Problem.

VI. Literatur:

  • (1) E. Ammereller und W. Vossenkuhl: Rationale Motivation (2005)
  • (2) J. Anderson: Disputing Autonomy, in: The Nordic Journal of Philosophy vol. 9:1, pp. 7-26 (2008)
  • (3) D. Bar-On: Speaking My Mind (2005)
  • (4) P. Baumann: Die Autonomie der Person (2000)
  • (5) A. Beckermann: Gehirn, Ich, Freiheit (2008)
  • (6) B. Berofsky: Liberation from Self. A Theory of Personal Autonomy (1995)
  • (7) M. Betzler und B. Guckes: Autonomes Handeln (2000)
  • (8) M. Betzler:  Autonomie der Person (2013)
  • (9) M. Bratman: Structures of Agency (2006)
  • (10) J. Christman: Autonomy and Personal History (1991), in: Canadian Journal of Philosophy vol. 21, pp. 1-21.
  • (11) J. Christman: The Inner Citadel, Essays on Individual Autonomy. (1989)
  • (12) D. Dennett: Consciousness Explained (1991)
  • (13) G. Dworkin: The Theory and Practice of Autonomy. (1988)
  • (14) L. W. Ekstrom: A Coherence Theory of Autonomy. in: Philosophy and Phenomenological Research vol. 53:3 pp. 599-616 (1993)
  • (15) G. Evans: The Varienties of Reference (1982)
  • (16) J.M. Fischer, R. Kane, D. Pereboom, M. Vargas: Four views on free will.
  • (17) O.F. Flanagan, A.O. Rorty: Identity, Character and Morality (1997)
  • (18) H.G. Frankfurt: Freiheit und Selbstbestimmung (2001)
  • (19) H.G. Frankfurt: Freedom of the Will and the Concept of a Person. in: The Journal of Philosophy vol. 68, pp. 5-20. (1971)
  • (20) S. Guttenplan: Mind’s Landscape (2000)
  • (21) D. Hutto: Narrative and Understanding Persons (2007)
  • (22) D. Hutto: The Narrative Practice Hypothesis, in: Philosophical Explorations vol. 11(3) pp. 175-192 (2008)
  • (23) R. Kane: The Significance of Free Will (1998)
  • (24) S. Kristinsson: Authenticity, Identity, and Fidelity to Self, in: Medicine, Health Care and Philosophy,  vol. 10:2 (2007)
  • (25) D. Loughrey: Second-Order Desire Accounts of Autonomy. in: International Journal of Philosophical Studies 6:2. pp.211-229 (1998)
  • (26) P. Ludlow, N. Martin:  Externalism and Selfknowledge (1998)
  • (27) M.A.L. Oshana: The Misguided Marriage of Responsibility and Autonomy, in: The Journal of Ethics, vol. 6:3, pp. 261-280 (2002)
  • (28) A.O. Rorty: Mind in Action (1988)
  • (29) L. Siep: Identität der Person (1983)
  • (30) T. Spitzley: Willensschwäche (2005)
  • (31) J.S. Taylor: Personal Autonomy (2005)
  • (32) D. Teichert: Personen und Identitäten (2000)
  • (33) C. Wright: Knowing Our Own Mind (1998)

 


14 Kommentare

  1. „Wahre Männer schreiben ihre eigenen Geschichten und sie haben ihre eigenen Gründe, denn sie sehen die Welt mit ganz anderen Augen“

    Wie grenzt sich das zu „wahre Menschen“ oder „wahre Frauen“ ab und warum ist es gerade etwas männliches?

    • „Wie grenzt sich das zu “wahre Menschen” “ ab?

      Gar nicht. Darum geht es in dem post nicht.

      Es ist mehr so, daß jede akzeptable Humanismusdefinition mein Ergebnis respektieren muß.

      > “wahre Frauen” ab und warum ist es gerade etwas männliches?
      Gar nicht. Hier geht es um Adäquatheitsbedingungen für Männlichkeit und Weiblichkeit nicht um das Verständnis dieser Begriffe selbst.

  2. wollepelz sagt:

    Die Betonung liegt hier wohl auf dem schlichten Wort „EIGEN“.

    Männer können auch mal ALLEINE gegen Widerstände ihr EIGENES Ding durchziehen. Das ist für mich Männlichkeit.

  3. […] haben Menschen eine Chance – wenngleich keine Garantie – auf personale Autonomie. Wir erinnern uns, daß personale Autonomie zwei approaches hat: einen prozeduralen der Entscheidungsentstehung und […]

  4. […] über mehr als 2000 Jahre gewachsene Alltagspsychologie als empirisch-normative Theorie der Charakterisierung von autonom handelnden Personen hat sich in zurückliegenden posts als überraschend hinterhältig und komplex […]

  5. […] nicht einer Selbstachtung als Mensch und Teil einer Gemeinschaft, sondern einer Selbstachtung als Person: Nur diese Sichtweise macht verständlich wie es zum jedem Humanismus zugrundeliegenden […]

  6. […] Die Folge ist, daß Wünsche keine Dispositionen sein können. Stattdessen ist die Alltagsspychologie keine Beschreibung der Aktivitäten des Gehirns, sondern sie erweißt sich als eine empirisch-normative Theorie zur Charakterisierung von Personen. […]

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Choose your language:

Categories

Archive

%d Bloggern gefällt das: