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Antifeminismus

Übersicht:

  1. Was ist ein vernünftiger Antifeminismus?
  2. Widerstand gegen den Feminismus in der Gesellschaft
  3. Erzielte Teilergebnisse des vernünftigen Antifeminismus
  4. PermaLinks zu anderen Artikeln

I. Was ist ein vernünftiger Antifeminismus?

Die Vokabel “Antifeminismus”  wird gelegentlich als Synonym für Feminismuskritik verwendet, wie z.B. im Fall der freiheitlich-sozialistischen griechischen Schriftstellerin Lily Zografou, die einerseits patriarchatskritische Romane schrieb, sich aber andererseits selbst als “Antifeministin” bezeichnete, weil Radikalfeminismus und Männerfeindlichkeit ablehnte. Andere, die sich selbst an Antifeministen bezeichnen, sind letztlich Konservative, die jeden Feminismus ablehnen, traditionelle Geschlechterrollen für beide Geschlechter befürworten, dabei aber Frauen im Rahmen ihrer ideologischen Weltsicht nicht per se einen minderwertigen Status zusprechen. Auch simple Frauenhasser bezeichnen sich manchmal als Antifeministen.

Obwohl insofern unter den Maskulisten weitgehend Einigkeit darüber besteht, daß die Vokabel „Antifeminismus“ viel zu negativ besetzt ist, als daß sie maskulistischen Anliegen irgendwie nützen könnte, habe ich nach ein paar Monaten Laufzeit dieses blogs, diese Seite neu eingefügt. Der Grund dafür liegt in der Statistik der Aufrufe, die anzeigt, daß „Antifeminismus“ sowohl als Schlagwort als auch als Kategorie mit großen Abstand das meiste Interesse auf sich zieht. Und darauf muß ich natürlich reagieren.

  • Wer „Antifeminismus“ zum ersten Mal hört, denkt – wie diese feministische bloggerin – vermutlich erst mal an wilde und rohe, frauenverachtende Kerle, die kleine Kinder essen und er glaubt in eine moralische Diskussion einsteigen zu können, die mit dem Hinweis auf Menschenrechte so leicht zu gewinnen ist, daß es sich schon lohnt, aus der Niederwerfung des vermeindlichen Frauenfeindes eine rauschende show zu machen.

Es besteht kein Zweifel daran, daß es frauenfeindliche Männer gibt, die sich selbst „Antifeministen“ nennen – obwohl das in meinen Augen ziemlich irreführend ist. Doch derjenige Antifeminismus, um den es auf dem blog des analytischen Maskulismus geht, hat nichts mit solchen Menschen oder ihren Meinungen zu tun. Dieser blog entwickelt – neben vielen anderen Themen – einen völlig anderen Antifeminismus und wir werden ihn zum Zwecke des Abgrenzung vernünftigen Antifeminismus nennen.

  • Frauenhasser sind – obwohl sie sich das label des Anti-Feminismus gelegentlich überziehen – für Leute wie mich, die Feminismus für einen gefährliche Ansammlung von Irrtümern und Platitüten halten, auf deren Basis wir unsere Gesellschaft aufgebaut haben, genauso ein Problem, wie für den einen vernünftigen Feminimus Autoren, die Feminismus als eine separatistische Kampfbewegung von Frauen für Frauen gegen Männer favorisieren. Leider wagen feministisch bewegte Autoren in der Regel nicht, das auch laut zu sagen.

Was ein vernünftiger Antifeminismus meiner Ansicht nach wirklich will, ist, zweierlei:

  • a) Man kann ganz gut dafür argumentieren, daß Feminismus im Grunde eine Metaphysik des Sozialen darstellt. Analytischer Maskulismus ist antifeministisch insofern er metaphysikkritisch ist. Metaphysikkritik ist philosophisches Handwerk und wurde in der Geschichte der Philosophie bisher mehr als 10x hervorgebracht. Es ist Aufgabe des analytischen Maskulismus sowohl einen Metaphysikkritik des Feminismus als auch eine Metaphysikkritik des Biologismus zu entwickeln. Damit erweist dich Antifeminismus nicht als selbständige Zielvorgabe sondern als Folge der Metaphysikkritik des analytischen Feminismus.
  • b) Der vernünftige Antifeminismus des analytischen Maskulismus will über die falsche Gesellschaftstheorie und sonstige fehlerhafte Anleihen, die der Feminismus in Soziologie und Philosophie gemacht hat, aufklären. Die Folge ist, daß vernünftiger Antifeminismus ein Antifeminismus ist, der sich gegen die Thesen der zweiten und dritten Welle des Feminismus richtet, mit der ersten Welle des Feminismus stimmen vernünftige Antifeministen weitgehend überein.

In Bezug auf Feminismus geht es vernünftigen Antifeministen in Bezug auf die zweite Welle des Feminismus um

  1. die Übertragung soziologischer Konflikttheorien auf das Geschlechterverhältnis und
  2. die feministische Überlegenheitspropaganda der Frauen gegenüber den Männern
  3. die Väter und damit die Kinderfeindlichkeit des modernen Feminismus.

Was die dritte Welle des Feminismus angeht, interessiert vernünftiger Antifeminismus vor allem für eine Widerlegung des Sozialkonstruktivismus, der Sprachabhängigkeit des Wissen aa la Foucault sowie der Widerlegung der soziologischen Theorien der Anerkennung nach Axel Honneth und Nancy Fraser. Auch die Vulgärformen politischer Korrektheit soll in die Schranken zu gewiesen werden.

Entsprechend sieht in der Regel jeder Laie an Beispielen wie z.B. feministischer Sprachregelungen, daß Feministen mit der Analyse sozialer Situationen zwischen den Geschlechtern völlig überfordert sind. Und konsequenterweise führen die an sich begrüßenswerten Ideen wie Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit dann im Geschlechterzusammenhang auch zu zweifelhaften theoretischen Entwicklungen und totalitären, politischen Vorschlägen seitens der Feministen. Das, die theoretischen Anleihen des Feminismus, ist das Spielfeld des vernünftigen Antifeminismus und eine vermeindliche Opposition gegen Frauen, die Feministen zu wittern meinen, gibt es bei ihm einfach nicht.

Vernünftiger Antifeminismus ist daher weniger eine soziale Bewegung, sondern eher eine theoretische Herausforderung, deren Ende von vornherein feststeht: Falls die Feministen das Versäumte nachholen oder beigebracht bekommen – und danach immer noch Feministen sind –  wird der Antifeminismus nicht mehr gebraucht und es bleibt eine Gruppe von Leuten übrig, die die Lebensumstände aller Menschen verbessern wollen. Feministen fördern im Vergleich dazu aber eher sowas wie eine Art institutionalisierte Revolution gegen eine Weltverschwörung der Männer gegen die Frauen und es ist wenig verwunderlich, daß sie dadurch den Spott der Anderen auf sich ziehen.

  • Entsprechend sehe ich den Unterschied zwischen vernünftigem Antifeminismus und Maskulismus darin, daß der Maskulismus eine soziale Bewegung mit ganz praktischen Zielen ist, nämlich der Verbesserung der Rechte und der sozialen Lage von Männern: Maskulisten interessieren sich für Männer und die Frauenlobby, aber nicht unbedingt für Feminismus. Für Feministen sollte eine solche Bewegung keine Problem sein, da sie Motivation geteilt wird, aber einmal das Augenmerk auf den Frauen und einmal auf dem der Männer liegt und Feministen haben mit dem queer-Feminismus ja auch bereits erkannt, daß man nicht nur Frauen schützen und fördern muß. Leider sind viele Feministen auf Maskulisten meist nicht gut zu sprechen.

Dennoch ist analytischer Maskulismus nicht völlig unabhängig von Antifeminismus: Maskulismus – wie ich ihn verstehe – behauptet, daß wir eben nicht einfach so in unserer Gesellschaft alles anders machen oder verändern könnten, wenn wir nur wollten. Und zwar deshalb nicht, weil das Geschlechterverhältnis kein Hierarchisches ist, sondern wechselseitige Abhängigkeit dominiert und die Geschlechter daher kooperieren müssen – und zwar unter allerlei widrigen Umständen wie Knappheit, Intransparenz, Inhomogenität und so weiter. Das alles nachzuweisen, obliegt einer Anzahl von Theorien, die, sollten sie wahr sein, dem Feminismus ein Weiterbestehen so gut wie unmöglich machen – weshalb sie gerade antifeministisch wirken. Aber daraus folgt nicht, daß ihre Existenz durch eine Opposition gegen Frauen oder Feminismus motiviert wäre.

  • Die Folge ist, daß der Maskulismus der Meinung ist, daß viele Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft vor allem Ineffizienz und Unwissenheit ausdrücken, nicht aber irgendwelche tendenziösen Bewertungen von Klassenmerkmalen wie Geschlecht, sexuelle Neigung, Hautfarbe und so weiter. Doch genau das gehört zu den Grundintuitionen definitiv jeder Feminismusvariante. Meiner Ansicht nach ist daher Maskulismus mit keinem Feminismus der 2. und 3. Welle kompatibel.

Der zweite Grund, warum man als Maskulist es nicht vemeiden kann, ist ganz praktischer Natur: Denn schon wenn man männliche Gewaltopfer überhaupt sichbar machen will, ihnen überhaupt helfen will, dann muß man das Duluth-Modell ablehnen. Das Duluth-Modell ist das in der westlichen Welt am häufigsten in Politik, Gesetzgebung und Rechtsprechung verwendete Modell, welche aber auch zugleich am häufigisten widerlegt wurde, da die Entstehtung von Gewalt viel komplizierter ist. Das Duluth-Modell aber ist die politische Formulierung der Sozialtheorie des Feminismius, nach der der Mann ein aggressiver Unterdrücker mit bestialischer und primitiver Sexualität und damit die Quelle allen Übels ist. Die Konsequenz ist also, daß man nicht allen Menschen, die in Not sind, in dergleichen Weise helfen kann, ohne Antifemnist zu sein. Und daher kann der Feminismus niemals eine humanistische Bewegung sein. Der Maskulismus aber sollte genau das sein: eine humanistische Bewegung.

Soviel aus meiner Sicht zu den labeln: Vernünftige Antifeministen sind Theoretiker, die sich an den begrifflichen Rätseln abarbeiten, die der Feminimus, verstanden als Bewegung von Frauen für Frauen z.B. im Hinblick auf Gerechtigkeit oder soziale Dynamik hinterlassen hat. Entsprechend kümmern sich analytische Maskulisten um die Frage, ob es angesichts der empirischen Fakten ein Patriarchat gibt oder je gegeben hat. Antifeministen aber interessiert, wie man die Existenz eines Patriarchats erschließen könnte oder ob die Idee hegemonialer Männlichkeit zum Verständnis sozialer Zusammenhänge überhaupt irgendetwas austrägt. Denn für Antifeministen ist der Anspruch des wissenschaftlichen Arms des einem politischen Selbstverständnis verschriebenen Feminismus wesentlich: Er würde diese Behauptungen auch ohne die Existenz des Feminismus vortragen und erst das Auftauchen des labels „Feminismus“ positioniert soziologische und philosophische Aufklärer. Auch das haben Feministen nie verstanden.

Maskulisten und Frauenlobbisten brauchen aus meiner Sicht folglich nicht gegeneinander Lobbyarbeit zu betreiben. Wo sie es dennoch tun, liegt etwas Unausgesprochenes im Argen, weil die Protagonisten etwas anderes tun, als sie vorgeben bzw. tun müßten und sollten.

II. Widerstand gegen den Feminismus in der Gesellschaft

1) Feminismuskritische Komiker:

  • Ben Burr
  • Ingo Appelt
  • Volker Pispers
  • Chris Rock
  • Evan Delshaw
  • Nick Guerra

2) Firmen, die feministischen shitstorms getrotzt haben:

  • true fruits
  • Protein World

3) Antifeministishe Frauen

http://thoughtcatalog.com/jessica-winters/2016/01/cross-your-legs-guys-18-women-share-their-explicit-castration-fantasies/

III. Erzielte Teilergebnisse des vernünftigen Antifeminismus

Masku-Trolle gibt es nicht.

  1. Vernünftiger Antifeminismus ist keine politische Bewegung.
  2. Vernünftiger Antifeminismus ist weder frauenfeindlich noch männerfreundlich.
  3. Vernünftiger Antifeminismus wird nicht durch eine Opposition zum Feminismus motiviert.
  4. Maskulismus impliziert keinen Antifeminismus.

IV. PermaLinks zu anderen Artikeln

  1. http://stadtfuchsensbau.wordpress.com/2013/05/05/mannerrechtliche-stromungen
  2. http://allesevolution.wordpress.com/2012/01/07/stromungen-im-maskulismus/
  3. http://maninthmiddle.blogspot.de/p/maskulismus-varianten.html