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Wenn genderama für WikiMANNia wirbt

Heute wurde auf genderama der Brief eines anonymen Unterstützers veröffentlicht, in dem eine gemeinsame Plattform maskulistischer Aktivitäten angeregt wird – die es in Form von WikiMANNia schon gibt. Überraschenderweise zeigt sich genderama in dieser Frage ratlos, findet aber dennoch die Zeit, Lucas Schoppe völlig ohne Anlaß ans Bein zu pinkeln. Und da wundern sich einige immer noch, warum ich im Moment die Linken im Maskulismus für ein Problem halte.

Der Schreiber des anonymen Briefes hat völlig nachvollziehbare Sorgen:

  • „Wir leben meiner Meinung nach nicht im Informationszeitalter. Wir leben im Desinformationszeitalter, bedingt durch die unglaubliche Menge an Informationen, die täglich erzeugt und aufbereitet werden. Keiner von uns kann noch alles erfassen, das wäre ein Vollzeitjob mit Überstunden. Und in genau diese Bresche schlagen dann Desinformatiker, die durch die begrenzte Aufnahmekapazität, aber grenzenlose Informationsflut ihre Falsch- und Fehlinformationen einstreuen,…“

Entsprechend möchte er relevante Informationen über Männer wiederfinden:

  • „Nun, ich habe in letzter Zeit immer wieder bei Genderama gesucht, weil ich mich an etwas erinnert habe, was ich in Kommentarspalten dringend gebraucht hätte.“

Das ist ein Problem, daß wir im Grunde alle haben und die Idee einer gemeinsamen Plattform ist da schon naheliegend.

Der Punkt ist: Das gibt es schon. Wir haben bereits eine Datenbank, in der blogger, posts, Themen, Zitate, Quellenhinweise und Aktivitäten der Manosphäre systematisch gespeichert werden. Wir haben Chronisten, die im Stillen arbeiten, aber undankbarerweise kaum von uns erwähnt werden. Vielleicht könnte man ihre Arbeit noch weiter verbessern und aktualisieren, aber das ist ja eigentlich immer und überall das gleiche Problem – auch hier auf diesem blog.

Und der Gewinner heißt:

WikiMANNia

Womit sich die Frage stellt, warum WikiMANNia von dem zugriffstärksten blog der Manosphäre konsequent ignoriert wird und stattdessen der Aufbau einer neuen Plattform angeregt wird. Denn Arne Hoffmann schreibt:

  • „Das ist schon mal ein vielversprechendes Angebot. Wie so oft bleibt aber die Frage, wer sich am Aufbau einer solchen Plattform beteiligen kann.“

Aus privaten Mitteilungen weiß ich, daß es Streitigkeiten zwischen Arne Hoffmann, onyx und Leszek auf der einen Seite und den Betreibern von WikiMANNia auf der anderen Seite gab. Und wie nicht anders zu erwarten, ging es um die Frage, wer wo politisch steht und welches Lager politisch das Richtige ist.

  • Ich kann mir im Moment nur sehr wenige Themen vorstellen, die unwichtiger und überflüssiger wären als dieses und ich bin sehr traurig darüber, daß die guten alten genderama-Zeiten, in denen Arne Hoffmann aus Pragmatismus um der Anliegen der Männer willen mal mit den Linken und mal mit den Rechten geredet und kooperiert hat, schon lange vorbei sind.

Die Konsequenz besteht in jedem Falle darin, daß WikiMANNia auf genderama totgeschwiegen wird – zum Schaden aller, zum Schaden der Sache und zum Schaden der Männer.

  • Deshalb verweigert sich dieser blog systematisch einer politischen Positionierung, denn Politik ist im Moment eher eine Sache für irrationale Extremisten und moralin-saure Hetzer, die Personen statt ihrer Thesen angreifen. Die Sache der Männer der politischen Perspektive unterzuordnen – wie dies im linken Maskulismus geschieht – ist einfach kontraproduktiv und falsch.

Und ich freue mich sehr, daß die Nicht-Feministen diese Einschätzung für vernünftig halten und teilen.

Doch Arne Hoffmann wäre nicht Arne Hoffmann, wenn er nicht jede Gelegenheit benutzen würde, irgendjemandem auf die Füße zu treten. Denn er schreibt:

  • „Ich selbst bin mit Genderama etc. mehr als ausgelastet und kann für eine Koordinierung nicht zur Verfügung stehen. Für MANNdat dürfte ähnliches gelten. Bei Lucas Schoppe brauchen solche Planungen mehrere Jahre Vorlauf.“

Nun ist es kein Geheimnis, daß ich mit Lucas Schoppe fast nie einer Meinung bin. Aber man kann nicht abstreiten, daß Schoppe, der dem Maskulismus schon seit einiger Zeit den Rücken gekehrt hat und sich mehr als Aktivist für Väter und Jungen versteht, auf seinem blog vor allem zu aktuellen Themen zeitnah Stellung nimmt.

  • Von einem jahrelangen Vorlauf für Resultate oder einer anderen Form von Verschlafenheit, mangelndem engagement oder Trägheit kann daher in seinem Fall überhaupt nicht die Rede sein. Was soll das?

Aber wir müssen nun mal mit dem Personal leben, daß im Moment verfügbar ist, um alle Aufgaben, die rum um die Nöte der Männer anfallen, auch nur im Ansatz zu erledigen. Und daher werden wir die Entgleisungen von Arne Hoffmann wohl auch in Zukunft zu erwarten und auszuhalten haben.

Aber Hauptsache die Haare sitzen … ääähhhh … ich meine natürlich: korrekt politisch links sein.


22 Kommentare

  1. maennerrechteORG sagt:

    Das Problem an WikiMANNia ist schlicht und ergreifend: nur ein Bruchteil davon kommt ohne peinlich polternde Polemik aus. Um einen mäßigenden, sachlichen Tonfall ist man dort wohl nur selten bemüht, und ich durfte mir schon viele Artikel ansehen, bei denen ich einfach nur mit dem Kopf schütteln konnte aus Fremdschamgründen.

    • Ja, das müssen wir verbessern.

      Aber das zu tun, wird wesentlich einfacher sein, als etwas völlig Neues aus dem Boden zu stampfen, dessen Erfolg ungewiss ist und enorme Kräfte binden wird, die woanders fehlen werden. Denn wir haben leider nicht mal 5 Leute zur Hand, die wir bezahlen könnten und die das alles in 6 Wochen aus dem Boden stampfen könnten.

      • maennerrechteORG sagt:

        Kann man so sehen, für mich allerdings ist der Name „WIkiMANNia“ verbrannt. Da wäre es besser neu anzufangen oder sich umzubenennen.

        • Eine schwierg zu entscheidende Frage – denn wenn alle Organisationen und Personen, die mal polemisch geworden sind, sich auflösen oder umbennen würden, dann gäbe es auf der politischen Bühne im Grunde niemanden mehr.

          Die Frage ist also, warum du WikiMANNia so viel strenger beurteilst.

    • luisman sagt:

      Du kannst Dich bei Wikimannia anmelden und Beitraege korrigieren oder selbst neue schreiben. Sich nur darueber zu beschweren, dass andere nicht das machen was man selbst will ist scheinheilig. Einen politisch korrekten Tonfall sollte man nicht erwarten, denn dann kann ich auch Zeitung lesen.

      • „Du kannst Dich bei Wikimannia anmelden und Beitraege korrigieren oder selbst neue schreiben.“

        Du hast recht. Leider sind auch meine zeitlichen Resourcen begrenzt, so daß ich bisher noch nicht dazu gekommen bin, dort meine Hilfe anzubieten.

  2. […] jungsundmaedchen: Wenn Genderama für Wikimannia wirbt […]

  3. Ich denke es geht eher um etwas wie Geschlechterallerlei (oder Cuncti, oder Gastartikel bei Arne oder mir), . Keine Wikipedia sondern eine Platform für Autoren, für Beiträge aller Art.

    Ansonsten stimme ich:
    „Das Problem an WikiMANNia ist schlicht und ergreifend: nur ein Bruchteil davon kommt ohne peinlich polternde Polemik aus“

    vollkommen zu. Das ist aus meiner Sicht auch nicht zu ändern, weil diejenigen, die Wikimannia betreiben, diesen Ton anscheinend richtig finden. Ein solches Projekt kann man ja nicht einfach gegen ihren Willen übernehmen

    • Ich halte das für eine Fehleinschätzung: blogs sind immer noch Medien für Meinungen.

      Als Datenbank für die Männerbewegung ist WikiMANNia das richtige Konzept und für Koordinierungen würde nicht-feminist.de als Magazin zur Verfügung stehen, weil sie nicht auf die persönliche Sicht auf die Geschlechterprobleme, wie du und ich sie entwickeln festgelegt sind.

      Daher sind sie auf eine Weise neutral, die blogs nicht bieten können. Für eine Arbeitsteilung scheint mir das der richtige Ansatz zu sein.

      • Eben, es geht aus meiner Sicht um Meinungen.
        Tatsächlich gibt es aber in der Tat eine Vielzahl von Möglichkeiten an bestehenden Projekten mitzumachen. Wolle wird sicherlich auch Gastartikel aufnehmen.
        es wäre insofern eine Frage des persönlichen Geschmacks, wo man einen Gastartikel unterbringen kann. Arne hätte sicherlich die größte Reichweite, dafür keine Diskussion, Ich habe eine mittlere Reichweite in Vergleich zu Arne, dafür aber ein diskussionsfreudiges Publikum, nicht-feminist hat eher eine kleine Reichweite (vermute ich?) aber es bietet für bestimmte Thesen sicherlich auch eine gutes Umfeld. Geschlechterallerlei hat auch eine kleine Reichweite, aber die Möglichkeit sehr frei zu schreiben.

  4. Emannzer sagt:

    Grundsätzlich sehe ich es auch, wie maennerrechteORG, finde allerdings deine Idee, Elmar, WikiMANIA nach vorne zu bringen auch nicht schlecht.

    Generell ist das Niveau ja schon besser geworden, was auch gff. an neue Autoren liegen mag. Mir ist allerdings von den Betreibern bekannt, dass sie händeringend nach Unterstützung auf möglichst hohem Level suchen – sich aber kaum jemand findet.

    Über einen anderen Kontakt, der einige gute Artikel dort erstellt hat, weiß ich, dass er entnervt das Handtuch geschmissen hat, nachdem ihm (einer) der Admin(s) zu diktatorisch schon begann, mitten in der Entwurfsphase Vorschriften zu machen. Ob das so stimmt, das weiß ich nicht, kann es mir aber über die wahrgenommen Auftritte in z.B. Foren recht gut vorstellen.

    Man sieht also: Intern ist die Zusammenarbeit auch nicht immer rosig und dies Links-/ Rechtsdiskurse gehen mir langsam mehr, als nur auf die Nerven.

    In diesem Zusammenhang verstehe ich übrigens auch nicht, warum dem „Gymnasialschullehrer Lukas Schoppe“ so derartig ans Bein gepinkelt wird von Arne, obwohl er oft und viel auf Man-Tau hingewiesen hat. Das passt irgendwie nicht zusammen …

    • „Grundsätzlich sehe ich es auch, wie maennerrechteORG, finde allerdings deine Idee, Elmar, WikiMANIA nach vorne zu bringen auch nicht schlecht.“

      In meinen Augen besteht der einzige Weg darin, daß wir die Stärken der deutschen Aktivisten kombinieren und über die Schwächen ein wenig hinwegsehen.

      Wir haben eine Datenbank: WikiMANNia – die kann man verbessern und das müssen wir auch tun.

      Wir haben mit NICHT-FEMINIST ein Magazin, daß den IST-Zustand der manosphäre sehr gründlich spiegelt und viele Kommentare, aktuelle Berichte und Vernetzungen zustandebringt.

      Wir haben mit AllesEvolution ein tägliches Diskussionsforum, in dem immer was los ist – die könnten noch ein wenig heterogener sein, aber … nun ja…

      Wir haben mit genderama einen spezialisierten newsblog mit täglichen Meldungen und viele weitere news-channels.

      Daneben gibt es eine Anzahl spezialisierter blogs, die eigene Projekte vorantreiben.

      Was wir NICHT brauchen, ist eine Wiederholung dieser Komponenten. Stattdessen müssen wir die Kräfte bündeln. Aber … nun ja … das ist infolge der Eigenarten der Leute nicht so einfach.

      „Das passt irgendwie nicht zusammen …“

      Nein, es paßt nicht zusammen. Wer weiß, was dort mal vorgefallen ist ….

  5. wollepelz sagt:

    Ja, unsere Reichweite. Wir pinkeln halt zu sehr gegen den Wind. 😀

  6. Tristan Rosenkranz sagt:

    Vielleicht, weil WikiMannia übergriffig, polemisch, herabwürdigend und frauenhassend ist? Vielleicht liegt darin die Antwort, warum man diese Plattform nur ignorieren KANN?

    • Ich bin ziemlich sicher, daß wir ohne ein online-Lexikon nicht auskommen.

      WikiMANNia kann man verbessern.

      Ich halte nichts davon, die Schwächen von WikiMANNia zu benutzen, um in der Öffentlichkeit moralisch Gesicht zu gewinnen.

      Es gibt Wichtigeres.

      • Tristan Rosenkranz sagt:

        Das sind aus Sicht vieler bei Weitem mehr als „Schwächen“, das ist Spaltung. Und da kann keine fruchtbare Diskussion stattfinden. Der miserable Ruf, den sie nicht umsonst haben, färbt auf jegliches Engagement ab.

        • 1. kommt der „miserable Ruf“ vor allem auch aus Ihrem Munde und 2. wird jedem, der Feminismus und Familienzerstörungspolitik („Eva Braun“) ein „miserabler Ruf“ angeheftet. Wer das nicht verstanden hat, versteht Wesentliches nicht. Wenn jemand nun einen miserablen Ruf hat und meint, ausgerechnet WikiMANNia dafür die Schuld zuschieben zu dürfen, weil er einen Strohsack braucht, auf den er einschlagen kann, dann finde ich das – gelinde gesagt – erbärmlich.

          Das Problem sind die staatlich alimentierten Berufsfeministen und eine Helferindustrie, die ihre Geschäfte mit der Familienzerstörung ungestört betreiben möchte. Man sollte schon wissen, wo der wahre Gegner steht.

          @Elmar Diederichs hat IMHO richtig erkannt, dass hier versucht wird, sich auf Kosten anderer moralisches Gewicht zu erarbeiten.

      • Lass gut sein, Elmar. WikiMANNia ist ein Angebot, es gibt keine Pflicht es zu mögen.
        WikiMANNia wird trotz Arne Hoffmann und Tristan Rosenkranz bestehen.
        Wer nur mit Dreck werfen kann und nicht konstruktiv beitragen kann… dann eben nicht. Ist auch nicht schlimm… 😉

        • @WikiMANNia

          ich habe letztens erfolglos versucht, euch eine mail über euer web-Formular zu schreiben: Vielleicht kann ich mithelfen, WikiMANNia zu verbessern.

          Wäre das für euch interessant?

    • @Tristan Rosenkranz Wie kann eine Materialsammlung „übergriffig“, „polemisch“, „herabwürdigend“ und „frauenhassend“ (die Attributlisten ist ziemlich lang)? Woran machen Sie das fest? Ist jemand „frauenhassend“, weil er Feminismus kritisiert? Aus welcher Ecke kenne ich diese Logik bloß?!??
      Ich frage mich nur, warum „Müllhalde“, „Eckelbolzen“, „Nazi“ und „Müslimän“ nicht als „übergriffig“, „polemisch“, „herabwürdigend“ und „frauenhassend“ gelten, weil diese Anwürfe aus der „linken Fankurve“ kommen. Wo ist die vielgepriesene Dialogfähigkeit der selbsternannten „antisexistsischen, linken“ Männerrechtsbewegung? Beschränkt sich die auf Mitglieder der eigenen Fankurve, schwule Blogger und viertklassige Netzfeministinnen?!??
      Ich kann keine nachvollziehbare Begründung für die Schmutzwerferei finden. Gibt es vielleicht keine gute Begründung und man kommt nur nicht damit klar, dass es auch Andersdenkende gibt?!??
      Gez. „Müslimän“

  7. […] wir mal an, WikiMANNia sei rechts und frauenfeindlich. Dann wäre es als Enzyklopädie ungeeignet. Arne Hoffmann hat daher jüngst vorgeschlagen, eine Alternative aufzubauen – was aus zwei Gründen ineffizient ist: Erstens verschwindet […]

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