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Essentialistischer Männerhaß erneut für Marketing eingesetzt

Bekanntlich sind Frauen trotz aller gender pay gaps direkt für alle Entscheidungen verantwortlich, die zu 80% aller Konsumausgaben führen. Da macht es schon Sinn, wenn das eine oder andere raffgierige Unternehmen diese Menschen einmal ordentlich hoffiert – könnte man denken. [Nachtrag]

Nachtrag: Inzwischen haben auch andere blogger auf das video reagiert.

Weiter geht’s mit dem post:

Und wie hofiert man denn nun den Frauen – und zwar unabhängig davon, ob sie nun nach diversity streben oder nicht? Was gefällt ihnen, den weiblichen Wesen unserer Gesellschaft, die zwar behaupten, strukturell unterdrückt zu sein, es aber als einziges Geschlecht geschafft haben, ihre geschlechtsabhängigen Privilegien zu verrechtlichen?

  • Letzteres gibt sich schon aus der Tatsache, daß Frauen mehr Rechte haben als Männer, wie sich z.B. am nur für Männer verpflichtenden Kriegsdienst, am völligen Fehlen reproduktiver Rechte für Männer und an den Frauenquoten ablesen läßt. Das macht ihre Lage strukturell identisch zur jahrzehntelangen Verrechtlichung der Privilegien für Reiche durch Regierungen jeglicher politischer Provenienz, die ihre Vorteile schon immer dadurch zu schützen wußten, daß sie gegenüber den Armen lediglich auf der Einhaltung der parlamentatisch legitimierten Gesetze bestanden. Vermutlich gibt es kein schlagenderes Argument für die Existenz und politische Wirksamkeit des Gynozentrismus.

Was diesen engelsgleichen Wesen, die sich auf Erden Frauen nennen, wirklich gefällt, hat nun der Lebensmittelkonzern EDEKA herausgefunden. Denn die Weisen des Marketings von EDEKA haben nach intensiver Marktanalyse und noch intensiverer Ignoranz des jüngsten und völlig analogen Fehlschlags des Konzerns Gillette eruiert, daß auf andere Menschen herabzusehen – auch wenn es zu Unrecht ist – ein außergewöhnliches und vermutlich extra reines Behagen von Frauen und eine weibliche Sympathie gegenüber dem kompletten Konzern auslöst und daher für diesen eine bisher verborgene Wohlstandsquelle darstellt.

Und gewitzt, wie unsere EDEKA-Strategen nun einmal sind, konnten sie die zentrale Botschaft, auf unnachahmliche Weise differenziert, in einem video so rüberbringen, daß sich keine Frau für die ihr dadurch entgegen gebrachte Verehrung schämen muß (Hm … wer läßt denn hier schon wieder seine vermaledeite Ironie rumliegen???).

Dem Autor Dr. Florian Willet verdanke ich den Hinweis auf das folgende Schmuckstück, von dem ich nur hoffen kann, daß es EDEKA in den Ruin treibt. Und so gehet denn hin und sehet selbst, auf das es euch gemahne an die Huldigung, die den Frauen ob ihres intrinsischen Wertes darselbst gebühret – Kotztüte nicht vergessen!


8 Kommentare

  1. Shitlord sagt:

    Ich bin ja kapitalistisch genug, um bei sowas den Geldbeutel sprechen zu lassen, aber EDEKA tut schon weh, hier. Aber 2 Wochen für ’ne gute Sache sollten eigentlich bei jedem drin sein.

    • Mal sehen, was passiert, wenn man seine lokale Marktleiterin darauf anspricht. Ob die gleich die Polizei ruft? 😉

      • Shitlord sagt:

        Das perfide is ja nun, dass „die EDEKA“ größtenteils Selbstständige sind, d.h., Dein lokale*r* Marktkleite*r* ist euch gleich noch *der* Eigentüme*r*. Oder hab ich was verpasst und Frauen gründen plötzlich Firmen?

        Ich geh davon aus, dass es da intern auch herzlich wenig Begeisterung dafür geben wird. Schaumamal.

        • Ah, das wußte ich nicht, die armen Schweine baden jetzt also aus, was Schlipsträger eingerührt haben. Großartig.

          Und: Nein, keine Sorge, Frauen gründen auch weiterhin nicht, sondern lassen immer noch Männer für sich arbeiten. Eine Frau weiß ja schließlich, was sie wert ist. 😉

  2. […] Jungs und Mädchen – Essentialistischer Männerhaß erneut für Marketing eingesetzt […]

  3. Emannzer sagt:

    Der Spot ist an Miesheit nicht zu überbieten und pervertiert auf übelste Weise das, was Beiersdorg als Wiedergutmachung vor einigen Jahren zum unsäglichen Weihnachspot von Nivea brachte, in dem Papi überhaupt nicht vorkam, sondern durch einen dusseligen Onkel ersetzt wurde:

    https://emannzer.wordpress.com/2014/05/26/protest-hilft-danke-papa/

    Diese filmische Entschuldigund von Nivea muss die filmenden Feministinnen wohl so in Rage gebracht haben, dass sie in ihrem widerlichen Hass und blind vor Wut nur noch nach Rache sannten. Vergleicht mal das „Danke“ als Leitmotiv im obigen Spot.

    Wie auch immer: Morgen gehe ich zu Edeka um die Ecke und dann gibt es beim Marktleiter ein Frontalfeedback. Das sollten übrigens viele machen, Boykotts merken die ja gar nicht!

    Aber sie dürften Ansagen wie „kein Schritt mehr in ihren Laden, bis sich die Edeka-Zentrale entschuldigt“ wohl sicherlich ernst nehmen und weiterleiten. Ich kenne die Strukturen in dieser Branche.

    • Obwohl ich dir weitgehend zustimme, erinnere ich an den Hinweis vom Shitlord, nach dem die Märkte und die Zentrale unabhängig sind. Eine direkte Verantwortung dem lokalen Markt zuzuweisen, ist also nicht so einfach. Wir müßten schon die feministische Sippenhaft bemühen, die mehr zerstört als sie nützt.

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